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Hier können Sie online das komplette Buch „Dornröschen“ ISBN-13: 978-1530095674 vollständig und kostenlos lesen.

Ein Märchen frei nach den Gebrüdern Grimm

Dornröschen

Vor langer, langer Zeit waren ein König und eine Königin sehr unglücklich. Sie wünschten sich so sehr, ein Kind zu bekommen. "Warum ist es mir nicht vergönnt, uns einen Sohn oder eine Tochter zu schenken", klagte die Königin. Tag für Tag weinte sie und der König tröstete seine Frau und versprach ihr, dass es eines Tages sicher soweit sein wird und die beiden wundervolle Kinder bekommen werden. So sollte es geschehen und es kam der Tag, an dem die Königin eine freudige Vorhersage bekam. Ein Frosch kam zur Königin, als diese am Teich saß und die Füße badete und dieser Frosch sprach: "Sei nicht traurig, liebe Königin. Dein Kinderwunsch wird schon bald in Erfüllung gehen, sei Gewiss. Noch ehe ein Jahr vergeht, wirst Du eine Tochter gebären."

 

Und so kam es, dass die Königin ein Mädchen bekam. Die Freude war groß und der König ließ zu diesem Anlass ein prunkvolles Fest ausrichten. Er lud Familie, Freunde, Bekannte und viele andere Menschen ein.                                                                   

Im Reiche des Königs gab es auch 13 weise Frauen, die zum Fest kommen sollten, um die die Zukunft des Kindes zu segnen und ihre guten Sprüche zum Wohle der Tochter sprechen sollten. Weil der König aber nur 12 goldene Teller hatte, musste eine der 13 Frauen zuhause bleiben.

Als das Fest dem Ende zuging, segneten die weisen Frauen das Kind und sprachen ihre Sprüche. Sie wünschten dem Kind Schönheit, Reichtum und Tugend und all jene guten Gaben, die die Tochter für ein erfolgreiches und glückliches Leben braucht. Als elf der weisen Frauen ihren Segen gesprochen hatten, kam plötzlich die Dreizehnte herein, die sichtlich böse war. Ohne die anderen Gäste zu beachten ging sie an allen vorbei. Ihre Augen glänzen vor Wut und ihre Schritte stampften auf dem glatten Marmorboden, dass man den Schall in den weiten Gemäuern hören konnte. Sie sehnte sich nach Rache dafür, dass sie nicht am Fest teilnehmen durfte und Sprach einen Fluch über die Königstochter aus. Voller Wut sprach sie: "In ihrem fünfzehnten Lebensjahr soll die Königstochter sich an einer Spindel stechen und sterben." Sodann verließ die weise Frau wutentbrannt das Fest. Da aber die zwölfte weise Dame ihren Spruch noch nicht gesagt hatte, fuhr diese fort: "Die Königstochter soll durch den Spindelstich nicht sterben sondern nur in einen hundertjährigen, tiefen Schlaf fallen."

Sogleich ließ der König seine Soldaten ausrücken, um alle Spindeln im ganzen Land zu vernichten. Und die Soldaten taten dies. Alle Spindeln und Webstühle wurden im ganzen Land zusammengetragen und verbrannt. Der König war zufrieden und dennoch plagte ihn die Angst vor dem Fluch der dreizehnten weisen Frau viele Jahre lang.

An dem Tage, als die Königstochter nun ihr fünfzehntes Lebensjahr erreichte und der König und die Königin nicht im Schloss waren, begann das Mädchen, das Schloss zu erkunden. Zimmer für Zimmer durchschritt sie das Schloss. Sie fand hübsche Bilder, viele prunkvolle Ankleidezimmer und besuchte die Köche und Gärtner bei ihrer Arbeit. Sie spielte mit den Katzen im Garten und bewunderte die Blumen und besonders die tollen Rosensträucher, die so nah am Schloss wuchsen, hatten es ihr angetan. Als sie fast alles erkundet hatte, stieg die hübsche Königstochter noch die lange Treppe zum Turm hinauf und drehte dort  den alten rostigen Schlüssel im Schloss herum. Sie war gespannt, was sich dahinter verbarg, noch nie war sie dort oben gewesen. Als sie die Tür öffnete, erblickte sie in der Kammer eine alte Frau, die an einem Webstuhl saß und Wolle spann. "Was tust Du da, alte Frau?", fragte die Königstochter neugierig. "Ich spinne", antwortete die Alte, "möchtest Du es auch einmal versuchen?". Die Königstochter war angetan und auch, wenn sie sich nicht auskannte und ein wenig unsicher war,                  begann sie sogleich, selbst zu spinnen. Es ging ihr leicht von der Hand und sie hatte große Freude, bis sich plötzlich die Wolle in der Spindel verfing. Beim Versuch den Faden wieder zu lösen, stach sich das Mädchen auf einmal an der Spindel. Das Blut tropfte von ihrem Finger und das Mädchen fiel sofort in einen tiefen Schlaf.

Der Schlaf legte sich über das ganze Schloss. Boten, Soldaten, Köche und Bedienstete fielen in einen tiefen Schlaf. Der Koch, der seinem Lehrling gerade eine Ohrfeige geben wollte, weil dieser die Eier hatte verbrennen lassen, fiel mitten in der Bewegung um und schlief tief und fest ein. Selbst die Tiere im Schloss, die Katze in der Kammer und der Hahn auf dem Mist, schliefen tief und fest und wachten nicht wieder auf. Als der König und die Königin ins Schloss              zurückkehrten, fielen auch sie in den tiefen Schlaf. Jeder, der das Schloss betrat und nur einen Fuß in den Hof setzte, konnte sich nicht gegen den Fluch der 13. weisen Frau wehren und schlief sofort ein. Die Welt um das Schloss schien still zu stehen und der Wind legte sich, kein Blatt regte sich und die Vögel hörten auf zu singen.      

Um das Schloss herum begann rasch eine dichte Dornenhecke zu wachsen. Unaufhörlich überwucherte sie das ganze Schloss, bis nichts mehr davon zu sehen war und nur noch die Fahne auf der Turmspitze aus der Dornenhecke hervor sah.                                

Und das Schloss schlief tief und fest.

Viele Jahre zogen ins Land und im Königreich ging die Sage umher vom schönen, schlafenden Dornröschen. Die Geschichte sprach sich schnell herum und bald wusste das ganze Land von dem Schloss und dem schönen Mädchen, das schlafend im Turm des Schlosses lag. Von Zeit zu Zeit kamen einige Königssöhne daher und versuchten die Dornenhecke zu zerschlagen, um in das Schloss zu kommen und um Dornröschen, die Königstochter zu befreien. Sie schlugen mit ihren Schwertern durch die Hecke, doch hinter ihnen wuchs diese sofort wieder zusammen und verschlang die Männer. Die Jünglinge schafften es nicht. Es war wie verflucht, sie verfingen sich in der Dornenhecke und starben darin. So geschah es Jahr für Jahr und die mutigen jungen Männer starben in den Dornen. Das Volk im Königreich hielt sich jedoch fern. Die Menschen hatten Angst und trauten sich nicht in die Nähe des bewachsenen Königsschlosses.

Eines Tages kam ein Prinz ins Königreich. Der junge Mann war auf der Suche nach einer Frau und wollte sehen, ob er diese im Königreich findet. Schon oft hatte Er von der Sage um das schöne schlafende Dornröschen gehört und es sich zum Ziel  gesetzt, die Königstochter zu befreien und zu retten. Der Jüngling hatte von seinem Großvater erfahren, dass schon viele Männer in den Dornen ums Leben kamen. Der alte Mann warnte den Prinzen vor den gefährlichen Dornen doch der Jüngling antwortete ihm: "Ich werde es schaffen. Ich werde das Schloss von den Dornen befreien und das Dornröschen retten." Der Großvater war sehr besorgt und wünschte sich, dass der Prinz seine Entscheidung noch einmal überdenkt. Doch der Jüngling ließ sich nicht davon abbringen. Er brach auf und machte sich ans Werk, die Dornenhecke zu durchdringen, um in das Schloss zu gelangen. Auf seinem Weg traf er viele Bewohner des Königreiches, die ihm alle davon abrieten, sich dem Schloss zu nähern. Doch er ging weiter und verfolgte sein Ziel. Am Schloss angekommen, verschlug es dem Prinzen fast die Sprache. Er sah die riesige Hecke und war sich plötzlich nicht mehr so sicher, ob er sie bezwingen könnte. Trotzdem machte er sich ans Werk und zog sein Schwert. Er kämpfte sich durch die Dornen. Meter für Meter schlug er sich durch, bis er endlich am Schloss angekommen war und das Tor öffnete. Doch als er in den Hof trat, fiel auch der mutige Prinz in einen tiefen und festen Schlaf. So musste auch er schlafen und das Schloss verblieb in seinem tiefen Schlaf, bis die hundert Jahre vergangen waren. Kein weiterer Jüngling traute sich mehr, zu                        versuchen, die schöne Königstochter zu retten.

 „Dornröschen“ Autor: CinnamonTea / Pseudonym - Copyright © 2016 by Denis Geier - Das Werk, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwendung ist ohne Zustimmung  unzulässig. Zuwiderhandlungen werden strafrechtlich verfolgt.

 

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